🎀 Brustkrebs – Wissen rettet Leben

Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 70.000 Frauen die Diagnose. Dank moderner Medizin und besserer Aufklärung haben sich die Heilungschancen in den letzten Jahrzehnten jedoch deutlich verbessert. Wird Brustkrebs früh erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar.

Gerade im Oktober, dem internationalen Brustkrebsmonat, ist es wichtig, über Vorsorge, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen – offen, verständlich und mit dem Ziel, Bewusstsein zu schaffen.

Was genau ist Brustkrebs?

Unter Brustkrebs – medizinisch Mammakarzinom – versteht man bösartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes. Meist entsteht der Tumor in den Milchgängen (duktales Karzinom), seltener in den Milchläppchen (lobuläres Karzinom). Durch Mutationen in bestimmten Zellen kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung, die schließlich das umliegende Gewebe zerstören kann.

Nicht jeder Brustkrebs ist gleich: Manche Tumoren wachsen langsam, andere aggressiv. Etwa zwei Drittel aller Brustkrebsarten sind hormonabhängig, das heißt, sie reagieren auf weibliche Geschlechtshormone wie Östrogen und Progesteron.
Daneben gibt es HER2-positive Tumoren, die auf gezielte Antikörpertherapien ansprechen, und triple-negative Karzinome, die besonders bei jüngeren Frauen vorkommen und spezielle Therapiekonzepte erfordern.

Warum FrĂĽherkennung so entscheidend ist

Die gute Nachricht: Brustkrebs ist heute heilbar – vor allem, wenn er früh entdeckt wird.
In frĂĽhen Stadien verursacht Brustkrebs kaum Beschwerden. Deshalb kommt der FrĂĽherkennung eine entscheidende Bedeutung zu.

Frauen sollten ab dem 30. Lebensjahr einmal jährlich zur ärztlichen Tastuntersuchung gehen. Zwischen 50 und 69 Jahren wird zusätzlich alle zwei Jahre eine Mammografie im Rahmen des bundesweiten Screening-Programms angeboten.
Darüber hinaus kann jede Frau selbst viel tun: Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust hilft, Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Ein Knoten, eine Verhärtung oder eine Einziehung der Haut – all das sind Warnzeichen, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Wer ist besonders gefährdet?

Die Ursachen von Brustkrebs sind vielfältig. Etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle sind genetisch bedingt, vor allem durch Mutationen der Gene BRCA1 und BRCA2.
Weitere Risikofaktoren sind:

  • Hormonelle EinflĂĽsse wie frĂĽhe Menstruation, späte Menopause oder Kinderlosigkeit

  • Ăśbergewicht und Bewegungsmangel

  • Alkohol- und Nikotinkonsum

  • Langjährige Hormonersatztherapie nach der Menopause

  • Strahlenbelastung des Brustkorbs in jungen Jahren

Aber: Auch Frauen ohne bekannte Risikofaktoren können erkranken – ein weiterer Grund, Vorsorge ernst zu nehmen.

Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?

Wenn ein Verdacht besteht, folgen bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall, Mammografie oder Magnetresonanztomografie (MRT).
Besteht ein auffälliger Befund, wird Gewebe entnommen – eine sogenannte Biopsie.
Nur durch die feingewebliche Untersuchung lässt sich sicher feststellen, ob es sich um eine bösartige Veränderung handelt und welche biologischen Eigenschaften der Tumor hat. Diese Informationen sind entscheidend für die Wahl der richtigen Therapie.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Brustkrebs ist heute so individuell wie die Patientin selbst.
In zertifizierten Brustzentren arbeiten Fachärztinnen und Fachärzte verschiedener Disziplinen eng zusammen, um für jede Frau den besten Behandlungsplan zu entwickeln.

Je nach Art und Stadium kommen verschiedene Therapien zum Einsatz:

  • Operation: Entfernung des Tumors, meist brusterhaltend.

  • Strahlentherapie: Zerstört verbliebene Tumorzellen und senkt das RĂĽckfallrisiko.

  • Medikamentöse Therapie: Dazu gehören Chemotherapie, Antihormontherapie, zielgerichtete Medikamente (z. B. gegen HER2) und – in bestimmten Fällen – Immuntherapie.

  • Rekonstruktive Chirurgie: Nach einer Brustentfernung kann die Brust wieder aufgebaut werden – entweder mit Eigengewebe oder Implantaten.

Begleitend sind psychologische Betreuung, Physiotherapie und Nachsorge wichtige Bestandteile der Behandlung.

Wie kann man selbst vorbeugen?

Auch wenn sich nicht alle Risikofaktoren beeinflussen lassen, kann ein gesunder Lebensstil das Risiko deutlich reduzieren.
Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und maßvoller Alkoholkonsum wirken schützend.
Frauen, die stillen, profitieren zudem von einem leicht verringerten Brustkrebsrisiko.

Fazit

Brustkrebs ist eine ernste, aber immer besser behandelbare Erkrankung. Die Kombination aus Aufklärung, Früherkennung und moderner Medizin hat dazu geführt, dass die Überlebensraten stetig steigen.
Entscheidend ist, Veränderungen früh zu erkennen und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Im Brustkrebsmonat Oktober erinnern die pinken Schleifen weltweit daran: Wissen rettet Leben.
Gerne beurteilen wir gemeinsam Ihr Risiko oder empfehlen Ihnen passende Kolleg*innen in der Region.

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